Leipzig Lions mit erfolgreichem Saisonauftakt
Der 23. März 2024 – auf dieses Datum haben die Leipzig Lions sehnlichst hingefiebert. Nach einer intensiven Off-season mit großen Veränderungen in Team und Trainerstab sollte nun endlich die Season 2024 für die Leipziger eröffnet werden. Im heimischen Ratzelstadion sollte mit den Berlin Thunderbirds der erste Kontrahent empfangen werden. Die Zeichen standen gut – die letzten zwei Duelle in der jüngsten Saison konnten die Lions für sich entscheiden. Zudem steht die neue Spielzeit unter einem neuen Stern: „the mission is clear“ – so das Motto mit dem klaren Ziel zum Aufstieg in die GFL 2. Bereits im vergangenen Jahr strebte man in Leipzig die höhere Spielklasse an, scheiterte jedoch letztlich an den ebenso starken Cottbus Crayfish. Nachdem der langjährige Starting Quarterback Jonas Pflug Helm und Pad an den Nagel gehängt hatte, verkündeten die Leipzig Lions diesen März die Verpflichtung des Briten Elliot Bodman, der zuvor noch für die Marburg Mercenaries in der GFL Süd auflief. Weiterhin verstärkte man sich mit Dr. Maik Pradel, für die Rolle des Defense Coordinators, und weiteren Positions-/ Assistenzcoaches. Beste Bedingungen also für die nun endlich beginnende Football Season 2024 in der Regionalliga Ost.
Nicht alles sollte jedoch an diesem Spieltag gänzlich rund laufen: der wolkenverhangene Himmel begrüßte pünktlich zum Kick-Off beide Teams und die gespannten 216 Zuschauer mit Starkregen und Windböen. „Bestes Footballwetter“ würde der Optimist nun sagen, doch sollten sich diese erschwerten Konditionen auch immer wieder auf die Begegnung auswirken. Die Lions Defense ließ sich allerdings nichts anmerken – die Berlin Thunderbirds starteten mit ihrem ersten Drive, besonders lang sollte sich dieser jedoch nicht ziehen. Tackle for loss durch Moses Fünfstück #91, fast-Interception durch Tim Weidner #9 und schon setzten die Gastgeber ein erstes Zeichen mit einem schnellen 3-and-out.
Ebenso wach waren im Anschluss aber auch die Berliner Gäste. Zwei erfolgreiche pass-break-ups konnten ihrerseits verzeichnet werden, doch hier zeigte sich bereits, was sich in der gesamten ersten Hälfte weiter abzeichnen würde: missglückte snaps, wegrutschende Spieler und durcheinander gebrachtes Timing. Offensiv sollte es heute kein Spaziergang
werden und dementsprechend gelang auch den Thunderbirds ein zügiges 3-and-out. Damit waren die Gäste wieder an der Reihe. Zwar verbuchte man erstmals mit einem langen Pass positive Yards in Richtung Leipziger Endzone, doch umso stärker antwortete die heimische Defense. Der enorme Druck der „front seven“ und damit auch des besonders stark aufspielenden Tim Weidner #9 schlug wiederholt mit Tackles-for-loss zu Buche und so „verscheuchte“ man den Kontrahenten aus der eigenen Redzone.
Auch die Leipziger Offense schien nun langsam ins Rollen zu kommen. Unter den ersten Completions stach hierbei insbesondere Jan Eisenbraun #2 heraus. Ein getippter Ball segelte endlose Sekunden durch die Luft, bis ihn sich der Wideout geistesgegenwärtig herunterpflückte. Auch das Laufspiel über Tony Kulok #30 etablierte sich zunehmend, doch sollte dieses noch im selben Drive zum ersten schmerzhaften Turnover führen. Wie zuvor bereits schlitterte der Ball beim Snap über den Boden, das Timing war dahin, der Hand-off misslingt, Fumble – Ballbesitz Thunderbirds.
Im folgenden Drive erging es den Berlinern allerdings nicht besser. Weiterhin hielt die Lions Defense und kontrollierte dabei enorm stark das Laufspiel der Gäste. Schließlich erzwang auch hier ein unglücklicher Snap den Possession-Wechsel. Zu weit war der First-Down-Marker entfernt, so entschied man sich zum Punt. Returner und Safety Jonathan Dietze #3 empfing den Ball, schlüpfte gekonnt durch die Gaps, die seine Vorblocker ihm boten und läutete so zum ersten Score der neuen Saison.
Der Extrapunkt durch Kicker Jan Eisenbraun #2 gelang ebenso, das Scoreboard zeigte 07:00. Entsprechend schnell durften die Berlin Thunderbirds einen weiteren Versuch wagen, ebenfalls erste Punkte verzeichnen zu können. In einem von vielen Strafen gezeichneten Drive arbeitete man sich so langsam in de Hälfte der Hausherren vor, doch auch diesmal hatte die Leipziger Defense ein, zwei Wörtchen mitzureden. In einem vierten Versuch und 20 Yards zu gehen, entschied sich der Berliner Quarterback für einen tiefen Pass in die Endzone, JD #3 brachte sich in Position und fing diesen Verzweiflungsschlag ab. Kurz unentschieden, ob er für ein Touchback abknien sollte, lief er dann schließlich noch einige Yards, um seine Offense wieder auf‘s Feld zu bitten. In diesem sowie im folgenden Drive der Gäste negierten sich die Teams, sodass sich die Spieler in die Halbzeit verabschiedeten.
So widrige Bedingungen in der ersten Hälfte herrschten, der Wiederanpfiff wurde plötzlich begleitet von strahlendem Sonnenschein. An den verhärteten Fronten beider Teams änderte dies jedoch für‘s Erste nichts. Lange Zeit war das Spiel geprägt von starker Defensivarbeit, wobei auch hier immer wieder die D-Line und Linebacker der Leipzig Lions mit
wiederholten Sacks und Tackles-for-loss glänzte. Zwar konnte sich der beeindruckend gelassen auftretende Quarterback der Thunderbirds aus einigen Tackles winden, doch zu hoch der Druck und zu gut gedeckt waren seine Receiver.