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Hamburg Pioneers entscheiden Hitzeschlacht für sich
Hamburg Pioneers entscheiden Hitzeschlacht für sich
Das dritte Heimspiel der Leipzig Lions in der laufenden Spielzeit stand ganz unter dem Stern des amerikanischen Sports. Der „American Sports Gameday“ bot den angereisten Zuschauern im Camillo Ugi Sportpark die Gelegenheit, auch in andere beliebte Sportarten von Übersee zu schnuppern: Baseball, Lacrosse, Eishockey, Basketball – die Kooperationen mit anderen Leipziger Sportvereinen rundete das Spektakel bei glühenden 30 Grad ab. Im Zentrum stand trotz allem die Begegnung der Gastgeber mit den Hamburg Pioneers. Der Vorjahres-Dritte der GFL 2 reiste nach Leipzig, um den Anschluss zur Tabellenspitze zu halten, während die Leipziger darauf hofften, den ersten Sieg vor heimischer Kulisse einfahren zu können.
Den Start in die Partie übernahm diesmal die Offensive der Leipzig Lions. Unter Quarterback Elliot Bodman arbeitete man sich schnell in das Revier der Gäste vor. Doch fehlte es am Ende an dem letzten Quäntchen Durchsetzungsvermögen, um die gegnerische Defensive endgültig zu überwinden. Pech kam auch noch hinzu und so missglückte auch der Field Goal-Versuch. Die Hamburger, von Beginn an hellwach, erwischten die Leipziger Defense indes auf dem völlig falschen Fuß: Ein erster starker Lauf, ein langer Pass im zweiten Down und schon war es geschehen. Die Nummer 11 der Pioneers, Julian Völling, entlief über außen allen Verteidigern und stellt somit zum 0:7 ein. Wenig später – die Leipziger Offense hatte sich zuvor erneut in der Hamburger Hälfte festgebissen – zeigte nun die Defensive der Leipzig Lions, dass auch sie nun wach war. Im ersten Spielzug nach Erlangen des Ballbesitzes bekamen Quarter- und Runningback bei einem Handoff den Ball nicht recht unter Kontrolle. Tim Weidner brach durch die Offensivreihen hindurch und sorgte für den erneuten Ballbesitzwechsel. Doch auch diesmal reichte es für die Leipzig Lions nicht zum Touchdown und so musste man sich mit einem Fieldgoal zum 3:7 begnügen. Der bisherige Spielverlauf setzte sich im Anschluss fort. Während die Gäste aus Hamburg souverän ihr Spiel machten, waren es immer wieder vor allem seitens der Leipziger Defensive individuelle Fehler. Die nächsten beiden Scores der Begegnung gingen auf das Konto der Pioneers und mündeten in einem recht eindeutigen Halbzeitstand von 3:21.
Das dritte Quarter begann für die Lions Defense, wie es sich schon in der ersten Hälfte abgezeichnet hatte. Malik-Noel Schnachner, Runningback der Gäste, setzte seinem bisher bereits starken Spiel die Sahnehaube auf, lief über 45 Yards und entging dabei den Tackles vier Leipziger Verteidiger. Erst spät im Spiel, Mitte des dritten Quarters, fanden endlich auch die Leipzig Lions zu ihrem Spiel. Nach einem Stopp der Defense in der eigenen Hälfte, fand Quarterback Bodman seinen Receiver Kevin Stelzer, der sich gegen zwei Verteidiger durchsetzte, den Ball aus der Luft pflückte und schließlich die Füße gerade noch innerhalb der Endzone hielt. Der anschließende Versuch zur Two-Point-Conversion missglückte, sodass es bei einem Zwischenstand von 9:28 blieb. Im anschließenden Kickoff gelang dann der Coup. Ein Onside-Kick der Leipziger durch Dominik Banse konnte durch Lasse Koch recovered werden und brachte die Offense der Leipziger sofort wieder zurück aufs Feld. Auch diese fackelte nicht lange. Elliot Bodman suchte direkt im ersten Play des neuen Drives seine Nummer 2, Jan Eisenbraun. Dieser entlief seinem Verteidiger über 45 Yards und sorgte damit für den Doppelschlag zum 16:28.
Nun aber rappelten sich die Gäste aus dem Norden wieder auf. Wie zuvor schon arbeiteten sie sich schrittweise übers Feld und erhöhten wiederum in Person von Niklas Kahrau auf 35 Punkte. In der Folge war es Elliot Bodman selbst, der für sein Team nachlegte. Von der eigenen 25 Yard-Line schlüpfte er agil durch die Defensivreihen der Gäste, wurde schließlich getackled, das Stadion wähnte den Spielmacher bereits am Boden. Doch Bodman rollte über den Verteidiger, berührte den Boden nicht und ging schließlich für den dritten Touchdown der Hausherren zum 22:35. Das letzte Wort der Partie hatten wenig später erneut die Leipzig Lions. In einem Two-Minute-Drill par excellence verschaffte man sich ein First Down nach dem anderen und hielt immer wieder die Uhr an. Erneut fand Leipzigs Quarterback seine Nummer 8 in der Endzone, doch jegliche Hoffnung war schnell zunichte gemacht. Der Spielzug nahm die restlichen Sekunden des Spiels in Anspruch und ein Holding seitens der Offensive Line verhinderte weitere Zähler. So ertönte bei dem Stand von 22:35 der Schlusspfiff.
Die nächste Gelegenheit auf einen Sieg und darauf, sich insbesondere im Wettbewerb am Tabellenende gegen die Lübeck Cougars zu behaupten, haben die Leipzig Lions bereits am 5. Juli., wenn die Messestädter sich wieder einmal auf Auswärtsreise in den Norden machen, diesmal um dem Spitzenreiter und Top-Favoriten der Rostock Griffins möglicherweise einen Sieg streitig zu machen.
Bilder von: Aleksandra Shubina