Leipzig Lions vs. Magdeburg Virgin Guards [32:07]
Samstag, der 31.08., Saisonfinale der Regionalliga Ost und zudem DAS entscheidende Spiel. Seit ihrem ersten Kickoff der nun endenden Spielzeit gegen die Berlin Rebels Prospects galt jeder Snap, jeder Run und Pass, jeder Tackle der Leipzig Lions, der einen Mission, der man sich verschrieben hatte: der Aufstieg in die GFL 2, der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Der Weg zu diesem Ziel würde unweigerlich über die Meisterschaft, hin in die Playoffs gegen die Meister der Regionalligen Nord und West führen. Immer wieder grenzten die Begegnungen der Leipzig Lions mit ihren Ligakontrahenten an wahre Machtdemonstrationen, doch einzig den Magdeburg Virgin Guards gelang es, die Messestädter auf dem falschen Fuß zu erwischen und ihre einzige Niederlage der bisherigen Saison zuzufügen. Diese eine Niederlage sollte nun ausschlaggebend sein, dass das große Ziel zu wackeln drohte. Gelänge es den Magdeburgern erneut, den Leipzigern den Sieg zu entreißen, so wäre es aus mit dem großen Traum in diesem Jahr. Motivation genug für die Lions, wie so oft zuvor, alles auf dem Feld zu lassen und damit vor rund 750 gespannten Zuschauern diesen großen Schritt in die Playoffs zu gehen – und mit einer überraschenden Nachricht aus der GFL 1, genauer den Berlin Adlern, letztlich sogar dem Aufstieg näher zu sein, als zuvor angenommen.
Dass sie willens waren, das Spiel nach ihren Vorstellungen zu gestalten, bewiesen die Leipziger wieder einmal von Beginn an. Yard für Yard, First Down für First Down marschierten sie das Feld in ihrem ersten Drive herunter, bis tief in die Redzone der Magdeburg Virgin Guards. Letztlich gelang den Gästen noch der Stop, nachdem sie die Run Gaps in letzter Sekunde schlossen & etwaige Passversuche ihre angedachten Empfänger nicht fanden. So entschied man sich für die sicheren 3 Punkte per Field Goal, welches Jan Eisenbraun #2 sogleich souverän zum 03:00 verwandelte.
Auch die Defense der Hausherren wusste, ihr sonstiges dominantes Spiel durchzusetzen. So hielt sie die Magdeburger in einem zähen Drive in deren eigener Hälfte in Zaum. Nach dem folgenden Punt Return setzte die Leipziger Offense sogleich einen drauf. Zwei direkt aufeinanderfolgende First Downs verschoben die Kette bis zur Magdeburger 33. Von dieser machte Quarterback Elliot Bodman #1 kurzen Prozess und fand seinen Wideout Jan Eisenbraun #2 auf einer tiefen Passroute zum ersten Touchdown des Tages. Mit dem ergänzenden Extrapunkt erhöhten die Gastgeber auf 10:00 und machten klar, dass sie an nichts anbrennen lassen würden.
Dem schloss sich abermals die Leipziger Defense an und forcierte im gerade Mal dritten Down des zweiten Magdeburger Drives den ersten Turnover per Fumble. Im Gemenge entledigte Henner Baberowsky #5 den Ballträger des Spielgerätes, woraufhin Robert Krauß #95 das eigene Team in Ballbesitz brachte und damit das erste Quarter perfekt machte.
Abermals arbeiteten sich die Leipziger Offensivkräfte zur gegnerischen Endzone vor. Von der 10 lüpfte Elliot Bodman #1 den Ball per Bogenlampe erneut in die Hände von Jan Eisenbraun #2. Eine Strafe verhinderte allerdings den schnellen Doppelschlag des Receivers und so zeigte Bodman #1 kurzerhand, dass er auch seine übrigen Passempfänger bedienen konnte. Kevin Stelzner brachte den nächsten Score zu Buche und stellte, inklusive PAT zum 17:00 ein.
Auf der anderen Seite sah sich der Spielmacher der Virgin Guards immer wieder enormen Druck ausgesetzt. Seine sonstige Laufstärke kam kaum zur Geltung und dennoch gelangten die Gäste erstmals in die Hälfte der Leipzig Lions. In der Redzone schenkten sich beide Seiten nichts und wieder einmal sollte die Defense der Leipziger die Oberhand behalten. Bereits zum zweiten Mal errangen sie den Ballbesitz und verhinderten so die Anschlusspunkte ihrer Kontrahenten.
Wenig Zeit verblieb im Anschluss der eigenen Offense und so setzte man, nach knapp 60 zurückgelegten Yards bis in die Magdeburger Spielhälfte und 2 übrigen Sekunden auf der Spieluhr zum Field Goal an. Doch der Kick von Jan Eisenbraun #2 verfehlte knapp die Uprights und so verabschiedeten sich die Teams in die Halbzeit.
Die Leipzig Lions starteten so dominant, wie sie in die Pause gegangen waren. Nach einem weiten Passversuch des Magdeburger Quarterbacks schlüpfte Jonathan Dietze #3 zwischen den Ball und seinen eigentlichen Empfänger und bat damit zum dritten Mal an dem Tag die eigene Offense zurück auf das Feld.
Leider erging es dieser diesmal kaum besser. Bei einem Run-Play entriss ein Magdeburger Verteidiger den Leipzigern ihren frisch errungenen Ballbesitz. Angespornt von diesem Lichtblick, gelangten die Gäste mittels eines tiefen Passes zur 20 Yard-Line der Hausherren. Von dieser schob man sich zunehmend Richtung Endzone und so gelang es schließlich dem Quarterback der Guards, seinem Team die ersten Punkte zu verschaffen. Nach folgendem PAT nun 17:07 der Spielstand. Ihr zuvor begangenes Missgeschick ließ die Offense um Elliot Bodman #1 nicht lange auf sich sitzen. Sogleich im ersten Versuch nach Kickoff-Return warf der Spielmacher eine 52 Yard-„Bombe“ auf den, wie so oft, stark aufspielenden Jan Eisenbraun. Obendrauf ergänzte man das Scoreboard um weitere 2 Punkte mit einer erfolgreichen 2-Point-Conversion durch Holder Jonathan Dietze #3 zum 25:07.
Die Leipziger Defense erfüllte abermals ihren Job mit Bravour, stoppte den anschließenden Drive der Gäste in deren eigener Hälfte. Mit dem Wechsel zum vierten Quarter kam somit die Leipziger Offense zum nächsten Zug. Bis zur Magdeburger 18 arbeitete man sich vor. Von dieser durfte schließlich auch Slot-Receiver Jan Rubitzko #18 dem Spiel seinen Stempel aufdrücken und zum wiederholten Mal den Spielstand per Touchdown-Reception erhöhen. Das Scoreboard zeigte somit nach PAT 32:07.
Zunehmend näherte sich die Play Clock dem Ende, die Defense hielt erneut den Versuchen der Magdeburg Virgin Guards stand und die Leipzig Lions verlagerten sich vermehrt hin zum Laufspiel. Insbesondere Christian „JLo“ Möller #25 blühte hier nochmals ordentlich auf. Robust schoss er durch die Reihen der O- und D-Linemen und durfte dann schließlich das letzte Wort des Tages sprechen. Mit seinem Touchdown stellten die Leipziger zum 39:07 Endstand ein und was nun folgte, war pure ausgelassene Freude in den Reihen der Leipzig Lions, als der Schlusspfiff ertönte.
Spieler und Fans ließen einander hochleben, für einen weiteren souveränen Auftritt vor heimischer Kulisse sowie eine großartige Stimmung, die dem errungenen Meisterschaftstitel alle Ehre machte. Das übergeordnete, große Ziel war zwar noch nicht erreicht, doch wurde es mit diesem Sieg fast schon greifbar, insbesondere als sich die Nachricht verbreitete, dass die Berlin Adler – bis dato Verein in der ersten deutschen Liga „GFL 1“ – aufgrund interner Konflikte ihre Ligaspielteilnahme gegen die Kiel Baltic Hurricanes zurückgezogen und damit automatisch ihre Erstligalizenz verloren hatten. In der Konsequenz wurde auch der Umgang mit den Relegationsspielen der Regionalligen unklar: der zusätzliche Lizenzslot, der sich nun auch in der GFL 2 ergab, bot zwei Lösungen – entweder würden die verbleibenden Playoff-Begegnungen regulär stattfinden oder alle drei Aufstiegsaspiranten gelängen auf direktem Wege in die nächsthöhere Spielklasse.
Und so kam es schließlich wenige Tage später auch. Mit großen, sich auf den steinigen Weg der vergangenen Jahre besinnenden Worten richtete sich Dr. Maik Tretbar als sportlicher Leiter im Namen des Vorstandes an das Herrenteam der Leipzig Lions und verkündete feierlich den sehnlichst erwarteten Aufstieg in die German Football League 2.
Pressemitteilung Leipzig Lions: „Am 02.09.2024 verkündete der Spielleiter des American Footballverbandes offiziell den Rückzug der Berlin Adler aus der GLF1, was einen direkten Aufstieg der Leipzig Lions in die GFL2 zur Folge hatte. Eine Relegation gegen Krefeld und Elmshorn findet somit nicht statt, da auch diese Mannschaften direkt aufgestiegen sind.“
Wir danken allen Fans, unterstützenden Ehrenamtlichen, Sportlern und Trainern, sowie unseren Sponsoren für eine tolle Saison 2024
i.A. Sportmanagement Leipzig Lions e.V. | Bericht Konstantin Steglich | Fotografin: Aleksandra Shubina (Instagram: sasha.s_photos)